Rüdiger Bertram, Unsere kleine Insel

Dieses Buch weckt  Lust, sofort die Koffer zu packen und eine kleine Reise zu unternehmen. Und zwar auf eine  Hallig an der Nordseeküste. Dorthin ist Nele vor einiger Zeit mit ihrer gesamten Familie gezogen. Die Mama züchtet Babydoll Schafe, der Papa wird Lehrer an der einzigen Hallig Schule und Nele, ihr kleiner Bruder Ole und die große Schwester Anna machen sich mit ihrer neuen Umgebung vertraut. Die Halligschule ist so klein, dass alle Kinder in einem Raum sitzen und nur die unteren Klassen dort unterrichtet werden. Deswegen geht Anna unter der Woche auf ein Internat auf dem Festland. Aus Neles Sicht erleben wir das Leben auf der Hallig, den Frühling, die Arbeit einer Vogelschutzstation, wir lernen ihre beste Freundin Lisa kennen, erleben die Touristen, die täglich auf die Insel strömen und erfahren von der Angst der Kinder, die diese vor dem alten grummeligen Mattes empfinden.

Eine liebevolle , freundliche und ruhige Geschichte, die Lust macht mehr von der Hallig zu erfahren!

Valentina Brüning, Kakao und Fischbrötchen

Rita lebt zusammen mit ihrer Mutter am Pichelsee. Seit Ewigkeiten freut sie sich auf ihren 10. Geburtstag. Nicht nur, dass endlich ihr Papa aus dem fernen Spanien mal wieder zu Besuch kommt , nein , es soll auch die größte Marzipantorte der Welt geben und eine Segelregatta. Wenn es doch nur schon so weit wäre… Aber dann , ändert sich ihr Leben plötzlich: denn Mama bringt ihren neuen Freund mit nach Hause: Stefan- an den könnte Rita sich ja noch gewöhnen, aber als der seine drei Söhne mitbringt, wird es Rita schnell zuviel. Nicht nur, dass Matti wasserscheu ist, er hat auch noch am selben Tag Geburtstag wie sie und möchte statt Segelregatta lieber einen Fußball- Geburtstag feiern, Klaas ist Vegetarier und Benno, der Jüngste, sieht zwar putzig aus, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Und einen Hund namens Jürgen haben sie auch noch dabei. Die müssen weg! Und zwar schnell! Und so lässt sich Rita eins ums andere einfallen, um die Jungs und deren Vater aus ihrem Leben verschwinden zu lassen. Das dabei einiges nach hinten losgeht, macht das Buch zu einem großen Lesespaß. Aber auch die Emotionen kommen nicht zu kurz und wir können sowohl mit Rita, aber auch mit Matti mitfühlen, wie es Kindern immer mal wieder in so einer Patchwork Situation geht !

Lesenswert ab 8/9 Jahren oder auch zum Vorlesen!

Theinemann Verlag

Annette Roeder, Bone Buddies- Echt nette Skelette

Um sich gegenüber einem Klassenkameraden zu beweisen erzählt der 12 jährige Aldo eine faustdicke Lügengeschichte : er spiele in einer der angesagtesten Eishockeymannschaften der Stadt! Was leider so ganz und gar nicht stimmt. Die Mitschüler sind begeistert und wollen Aldo zu gerne mal an einem Wochenende zu einem Punktspiel begleiten. Was tun?

Eine ältere Freundin, der er sich in seiner Not anvertraut, erzählt ihm , dass man einen namenlosen Toten adoptieren könne, um dann einen Herzenswunsch erfüllt zu bekommen. Gesagt- getan! Aldo adoptiert mit Hilfe seiner besten Freund Ada gleich mal 5 davon! Nichts ahnend, dass diese , als Geister, in der nächsten Nacht bei ihm auftauchen. Jeder der 5, und es sind 5 besondere Persönlichkeiten, ist ganz heiß darauf, ihm seinen Herzenswunsch zu erfüllen, um dann endgültig sterben zu können. Das bringt einiges an Durcheinander mit sich, bis sie sich alle zusammenraufen!

Witzig, spannen, skuril- eine Geschichte , die Spaß macht für Kinder ab 10!

Rüdiger Bertram, Stinktier & Co- Gegen uns könnt ihr nicht anstinken

An ihrem 10. Geburtstag erfährt Zora, dass sie ein ganz besonderes Kind ist. Denn ab heute wird sie von ihrem Totemtier begleitet. Auch  Vater und  Schester verfügen über ein solches: der Vater wird begleitet von einem gewaltigem Eisbären, Zoras Schwester von einem Zebra. Und wer ist ab sofort Zoras Begleiter? Dieter, das Stinktier. Zora ist entsetzt. Dieter ist vorlaut, verfressen und eingebildet. Und dieser Dieter ist  untrennbar mit ihr verbunden: nie weiter entfernt als 5 Meter! Sicher nicht das Tier, mit dem sie bei der angesagtesten Clique der Klasse punkten könnte. So lernt sie aber Anna und Leon besser kennen, zwei Kinder aus ihrer Klasse, die auch Begleiter haben: die Ratte Jasper und das Faultier Paula. Sie gründen zusammen den Club der doofen Tiere und sind ab sofort unzertrennbar !

Lustig, spannend und mit viel Situationskomik!

Zum Glück gibt es drei Bände : entweder zum Selberlesen ab 8 Jahren oder als großen Vorlesespaß für die ganze Familie!

Rüdiger Bertram, Milla und das erfundene Glück

Die 12 jährige Milla lebt mit ihrem Vater in einer deutschen Großstadt, ihre Mutter, nach der Trennung der Eltern in Südafrika. Milla liebt Mathe und Logik und ihr Hobbie Fechten. Außerdem interessiert sie sich sehr für den Zauberer Houdini und seine Entfesselungstricks. Umso peinlicher, dass ihr Vater sein Geld bei einem Astrologie Fernsehsender verdient und in seiner Freizeit noch private Seancen in der Wohnung abhält. Milla wird dafür von ihren Klassenkameraden gehänselt und als „Hexe“ tituliert. Nur der neue Schüler, Henry, macht da nicht mit und wird ihr bester Freund. Den braucht sie auch dringend als Unterstützung, da sie leichtfertig in der Schule einen Entfesselungs- Rekord unter Wasser angekündigt hat.  Umso schrecklicher für Milla, als eines Tages Henrys leichtgläubiger und etwas naiven Mutter von ihrem Vater ein Neuanfang in Amerika prophezeit wird. Klar, dass die beiden Freunde hier eingreifen müssen. Witzige Dialoge, viel Action und ein unterhaltsam-lockerer Schreibstil machen das Buch zu einem Lesevergnügen für alle ab 10 Jahren.

Rüdiger Bertram, Coolman und ich

Kai unterscheidet sich von anderen Kindern durch seinen unsichtbaren Freund Coolman, der, angezogen wie ein Superheld, ständig bei in Kais Leben auftaucht, ob dieser will oder nicht. Coolman kann alles und weiß alles, wenigstens meint er das. Und sorgt ständig dafür, dass Kai in unangenehme Situatuionen gerät. Als ob das Leben nicht  schon anstrengend genug wäre als Kind zweier Schauspieler, unglücklich verliebt in Lena und mit der anstrengenden Schwester Anti. Dafür haben wir Leser etwas zu lachen! Die erzählte Geschichte wird ergänzt durch die kongenialen Comics von Heribert Schulmeyer, die die Geschichte weiter erzählen! Somit auch ein wunderbares Buch für Lesemuffel!

Für alle ab der 4. Klasse. Zum Glück gibt es inzwischen schon 8 Bände und für die jüngeren Geschwister in der Reihe „Büchersterne“ den Coolman für  Erstleser!

Ein Pony auf vier Pfoten

Jan Birck, Zarah & Zottel. Ein Pony auf vier Pfoten

Jan Birck kannte ich bisher „nur“ als Illustrator- jetzt hat er sein erstes Kinderbuch geschrieben und gezeichnet und verbindet seine Begabungen für Worte und Bilder auf wunderbarste Art und Weise! Hundegeschichten gibt es viele auf dem großen Büchermarkt- aber dies hier ist eine ganz besonders feine und lohnende! Zarah  ist neu in der Stadt- nicht einfach, wenn man niemanden kennt und die Mama wegen des Umzugs viel Stress hat. Die spielenden Kinder im Hof, allen voran Hubert, scheinen so gar kein Interesse zu haben Zarah mitspielen zu lassen. Und so träumt Zarah von ihrem Indianerpapa, ihrem Wigwam, der Prairie und natürlich von dem Pony, dass sie nun auch unbedingt in der Realität braucht. Geht nicht, sagt Mama, passt nicht in den Aufzug! Ob das wirklich ein Argument für Zarah ist? Nein, denn sie findet Zottel, der sich zwar als Hund herausstellt aber auch als Pony taugt. Und zum Glcük ist Zottel zur Stelle, als Hubert sich verletzt und gerettet werden muss!

Aufgrund des geringen Umfangs und der vielen Bilder auch schon für die Anfangsleser zu empfehlen! Und: wir dürfen uns bald auf einen zweiten Band freuen!

Jochen Till, Luzifer junior- Zu gut für die Hölle

Ein teuflisch witziges und höllisch geniales Lesevergnügen für alle ab 10 Jahren!

Luzi wohnt in der Hölle, ist der Sohn des Teufels und soll selbstverständlich den Laden irgendwann übernehmen. Zum großen Kummer des Vaters ist Luzi aber nicht wirklich in der Lage böse zu sein. Da muss er noch viel lernen! Alleine schon die Beschreibung der Lebenswelt „Hölle“, die anstehende Neuorganisation samt der Einführung von „Schrei Phones“, die zu verteilenden Strafen (Volksmusik für Heavy Metal Fans) sind mit soviel Sprachwitz, Wortkreationen und besonderen Ideen ausgestaltet, dass man unmöglich aufhören kann zu lesen. Und da hat Luzis Haustier, der Hausdämon Cornibus mit seinem Sprachfehler großen Anteil daran.  Aber, und hier kommt die Geschichte richtig in Schwung, Luzis Ausbildung zum späteren „Chef der Hölle“ muss fortsesetzt werden, und wo lernt man besser böse zu sein als oben, auf der Erde! Und am allerbesten in einem Jungeninternat, in dem Luzie vom fiesen Torben lernen soll! Aber Luzie gefällt es auf der Erde nicht nur wegen schwefelfreier Luft und Schokolade viel zu gut!

Bei allem Spaß: es ist ein ganz wunderbares Buch über Freundschaft! Zum Glück erscheint schon im Herbst 2017 der zweite Band !

 

 

Die Lebensgeschichte einer Brotdose

Thilo Reffert, Fünf Gramm Glück

Pflichtlektüre, für alle, die täglich Pausenbrote machen, und alle, die diese in einer Brotdose mit sich tragen: Weil, wer von uns hat sich schon mal Gedanken gemacht, wie eine solche Dose ihr Leben empfindet? Hauptperson ist Ludwigs Brotdose und die hat im Momant große Sorgen, da sie nämlich seit Wochen unbenutzt in einer dunklen Schublade liegt und auf den letzten Tag wartet. An diesem kommt nämlich der „Große Recycling“ und verwandelt sie  in eine Badeente. Davon hat sie andere Plastik Gegenstände reden hören. Aber, bis es soweit ist, erzählt sie uns aus ihrem  ereignisreichen Leben, beginnend in einer Fabrik in China, dann die Reise in einem Schiffscontainer nach Rotterdam und vom riesengroßen Glück, die Box eines Schulkindes zu werden! Und was sie  nicht alles mit Ludwig erlebt hat! Übernachtungsfeiern in der Schule und Übernachtungsgeburtstage bei Freunden! Nächte in Kühlschränken (die sie gar nicht mag) und davon, als Futternapf für einen Hund namens Freddy zu dienen. Meine persönliche Lieblingsstelle: Papa legt für Ludwig, der Angst vor dem heute anstehenden Gedichte Aufsagen hat, 5 Gramm Glück in die Brotbox: 5 Gramm, so erfahren wir, reicht für alle Kinder der Grundschule und den Hausmeister!

Willems, Muss ich was abgeben?

Schon das dritte Buch des Künstlers Mo Willems über die besonderen Freunde Elefant und Schweinchen und auch diesmal geht es  um ein ganz wichtiges Thema: das Teilen!

Elefant kauft sich eine Kugel super leckeres Eis , aber ehe er das erstemal genussvoll schleckt, denkt er an seinen besten Freund, Schweinchen, und dass diesem das Eis auch sehr gut schmecken würde. Aber… dann bliebe ja weniger für Elefant? Und vielleicht mag  Schweinchen die Sorte auch gar nicht? Dann wäre es doch unsinnig, ihm was anzubieten… Hin  und her gehen seine Gedanken- bis- das Eis geschmolzen vor ihm liegt. Aber da kommt Schweinchen !

Bei diesem Buch begeistert micht nicht nur das spannende , fast philosphische Thema, es ist zudem  ein wunderbares Erstlesebuch, das Kindergedanken ernst nimmt und aufgreift. Dazu kommen noch die besonderen Illustrationen: wie Mo Willemsen es schafft, die Gedanken, die sich Elefant macht, sich auf seinem Gesicht wiederspiegeln zu lassen:  große Kunst!

Ein Dank an den Klett Kinderbuch Verlag für die stetige Suche nach  besonderen Kinderbüchern!