Charlotte McConaghy, Zugvögel ( S. Fischer Verlag)

Dieses Buch ist auch ein „Lieblingsbuch“ der Unabhängigen Buchhändler 2020 und von mir eine absolute Leseempfehlung.

Die Autorin, Charlotte McConaghy, lebt in Australien und arbeitet als Drehbuchautorin. Die Sorge um die Auswirkungen des Klimawandels, hat sie zu dem Buch inspiriert.

Die Handlung beginnt in einer nahen Zukunft, der Klimawandel ist weit fortgeschritten, viele Tierarten auf dem Land, in der Luft und im Meer existieren nicht mehr.

An der Küste Grönlands treffen wir auf Franny Stone, eine Ornithologin, die über die letzten Küstenseeschwalben forscht. Ihr war es gelungen, einige der Vögel mit einem Peilsender auszustatten und sie möchte diesen auf ihrem unermesslich langen Weg  bis in die Antarktis folgen. Franny geht davon aus, dass auch diese wenigen verbliebenen Küstenseeschwalben in den nächsten Jahren aussterben werden.

Sie sucht im Hafen händeringend ein Boot mit dem sie den Vögeln folgen kann. Der Kapitän der Shagani geht auf ihren Handel ein: die Meere sind leer gefischt, es gibt kaum mehr Leben im Ozean, die Fischerfamilien kämpfen ums Überleben. Die Vögel sollen den Fischern den Weg zu den letzten Fanggründen weisen. Nach und nach lernen wir die Besatzung des Fischkutters näher kennen, Seemänner und – frauen, alle mit ihrer ganz eigenen Geschichte. Diese Reise ist ein waghalsiges Abenteuer, aber es bleibt für Franny auch genug Zeit um sich mit ihrer Vergangenheit, die bestimmt war von Abschieden, Verlust und Trauer auseinander zu setzen. Von Seite zu Seite, von Tag zu Tag, wird uns als LeserIn  Frannys Motivation den Küstenseeschwalben zu folgen, klarer.

Nehmt euch ein Wochenende Zeit für dieses Buch: eine bewegende und intensive Geschichte!