John Boyne, Der Junge auf dem Berg

Und wieder schafft es der Ire John Boyne, den wir als Autoren von „Der Junge im gestreiften Pyjama“ kennen,  uns nach der Lektüre seines neuesten Romans sehr nachdenklich zurückzulassen.

Das Buch beginnt eher  harmlos mit der Beschreibung einer innigen Freundschaft zwischen Pierre und Anshel, zwei Pariser Jungs im Jahr 1936. Eine besondere Freundschaft, eine besondere Verbundenheit, denn Anshel ist gehörlos. Die beiden haben eine eigene Gebärdensprache entwickelt, um sich zu verständigen. Pierres Leben wird erschüttert, als beide Elternteile kurz hintereinander versterben. Pierre, dessen Vater Deutscher war, zieht nicht viel später zu seiner Tante in den Süden Deutschlands. Diese arbeitet als Haushälterin an einem ganz besonderen Ort, nämlich im Berghof am  Obersalzberg und damit an Hitlers Zweitwohnsitz. Wir begleiten Pierre bei seiner Verwandlung zum Peter, wie er lernt, möglichst nichts aus seiner Vergangenheit zu erzählen und schon gar nichts über seine  jüdischen  Freunde. Immer wieder kommt Hitler in den Berghof, die Faszination, die er auf Peter ausübt wird immer größer. Peter will gefallen und trifft verhängnisvolle Entscheidungen.

Ein erschreckendes , aber nach wie vor thematisch wichtiges Buch!

Für Jugendliche und Erwachsene!